Epochale Übereinstimmung
Im
Ambiente
unserer
sogenannten
„Chesterfield
Lounge“
kön
nen
Sie
sich
nicht
„nur“
gemütlich
und
entspannt
Ihren
leib
lichen
(essens-
und
trinktechnischen)
Genüssen
hin
ge
-
ben,
sondern
auch
in
der
Vergangenheit
schwelgen,
wenn
Sie
sich
auf
Geschichtsreise
begeben,
zu
welcher
jener
Platz
ein
lädt,
in
Er
scheinung
von
„Englischer
Polsterung“
und
Pro
-
jektionsfi
nes
se,
beides
aus
ungefähr
zeitlich
deckungs
glei
-
chen Ent
wick
lungs
epochen.
Die Kunst unter Menschen glücklich zu leben
Am
22.
September
1694,
also
knapp
175
Jahre
nach
der
Er
-
rich
tung
des
Kaffeehauses
Café
Kaffee-Klecks
in
Mark
grö
-
ning
en,
erblickte
in
London
Philip
Dormer
Stanhope,
der
Vierte Earl von Chesterfield, das trübe Licht der Welt.
Als
Lord
wurde
er
zwangsläufig
sogenannter
Staatsmann,
war
vorübergehend
Botschafter
in
Den
Haag
und
mit
ver
ant
-
wortlich
dafür,
dass
dem
englischen
Volk
11
Tage
gestohlen
wur
den,
in
dem
er
im
britischen
Oberhaus
1751
die
An
nahme
des
Gre
go
rianischen
Kalenders
mit
durchsetzte,
bei
des
sen
Übergang
vom
Julia
n
-
ischen
vormaligen
Kalender,
die
Jahres
zeiten
mit
Tag
und
-
nacht
gleichen
und
Sonnenwenden
immer
mehr
der
astro
no
-
mi
sch
en
Realität
hinterherhinkten
(alle
128
Jahre
jeweils
ein
Tag).
Einen
größeren
Namen
machte
er
sich
jedoch
als
Schrift
-
steller
und
dadurch,
dass
wir
noch
heute
seine
Werke
be
-
stau
nen und uns daran erfreuen dürfen.
Eines
seiner
Werke
hört
auf
den
poetischen
und
denk
an
-
stößigen
Namen
„Die
Kunst
unter
Menschen
glücklich
zu
le
-
ben“, worin er in seiner Einleitung schreibt:
„Fallet
nieder,
Erdenbewohner!
und
empfanget
still
schwei
-
gend und ehrfurchtsvoll den Unterricht des Allerhöchsten.“
Er
schreibt
und
sinniert
darin
über
„Guttätigkeit“,
„Gerech
tig
-
keit“,
„Liebe“,
„Dankbarkeit“,
„Aufrichtigkeit“,
„Das
Weib“,
„Den
Mann“,
„Dem
Weisen
und
dem
Unwissenden“,
„Hof
-
fnung
und
Furcht“,
„Begierden
und
Liebe“,
„Freude
und
Miß
-
ver
gnü
gen“
und
allerlei
mehr
bedeutsamer
Themen
stel
-
lungen,
die
durch
aus
Appetit
erzeugen,
jenes
Büchlein
zu
-
min
dest
anzu
le
sen
(wir
sind
ge
spannt,
da
wir
seither
nur
die
Ein
leitung und die Inhalts
angabe uns zu Gemüte führten).
Chesterfield Lounge
Weltweit
und
wirklich
bekannt
hatte
sich
jener
Philip
Dormer
Stanhope
dadurch
gemacht,
dass
er,
so
zumindest
die
aktuell
herrschende
Mei
nung,
um
1771
den
Möbel
bauer
Robert
Adam
(im
da
-
ma
ligen
Eng
land
ei
-
ne
Mö
bel
bau
insti
tu
-
tion)
be
auf
tragte,
ein
Sofa
zu
ent
wickeln,
wel
ches
Be
quem
lich
-
keit
und
auf
rech
ten
Sitz
mit
ein
an
der
ver
-
ein
te.
Robert
Adam
er
stel
lte
sodann
aus
Bu
chen
holz
einen
Rahm
-
en,
er
sann
eine
spe
ziel
le
Fe
der
ung
und
polsterte
da
nach
die
Form
des
Sofas
so
auf,
wie
wir
es
heu
te
(als
„Eng
lische
Pol
-
ste
rung“)
kennen.
Leder,
Falten
und
die
be
kan
nten
bzw.
ty
-
pischen
sym
met
risch
ange
ord
ne
ten
Leder
knöpfe,
an
deren
Ent
stehungsende
das
noch
heu
te
Ge
müt
lichkeit
und
Ge
-
bor
gen
heit
aus
strahlende
und
be
lieb
te
Chesterfield-
Sofa
und
dazu
pas
sende
Chester
field-Sessel
ent
stan
-
den,
so
wie
Sie
es
auch
aus
unserer
Sitz
ecke
im
Café
Kaffee-Klecks
in
Mark
grö
-
ningen,
in
der
so
ge
nan
nten
Chester
field-Lounge ken
nen.
Die Laterna Magica des Eduard Ritterle
„Wer
ließe
sich
nicht
von
Bilderwelten
faszinieren,
welche
Szenerien
zu
zaubern
in
der
Lage
sind,
jene
wir
ansonsten
nur
im
Traume
befähigt
wären
zu
erahnen,
gäbe
unsere
Phantasie
ihnen
Zeit und Raum?“
Mit
vorgenanntem
poetisch
angehauchtem
Ausspruch
warb
(mündlichen
Überlieferungen
zufolge)
vor
gerau
mer
Zeit
Eduard
Ritterle,
ein
inzwischen
in
Ver
ges
sen
heit
geratener
reisen
der
Schau
steller,
bei
sei
nen
Rei
sen
durch
schwä
bi
-
sche
Lande,
insbe
son
de
re
auf
den
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plät
zen
sei
ner
-
zei
tiger
Dör
fer,
für
ful
-
minante
Pro
jek
tionen,
wel
che
er
mit
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mo
bilen
Later
na
Ma
gica
vor
ei
nem
be
ein
-
druck
ten
Pu
b
likum
zum
Bes
-
ten
gab,
dieses
da
mit
in
Wel
-
ten
„ent
führ
te“,
welche
zu
-
min
dest
für
ein
paar
schöne
Augen
blicke
vom
ty
pischen
Acker
bau
und
Vieh
zucht
und
somit
den
sonst
üb
lichen
Tag
-
wer
ken ab
zu
lenken in der Lage waren.
Sein
damaliger
Satz
hat
weiterhin
Gültigkeit,
wenn
gleich
da
-
ma
liges
und
heutiges
Publikum
unter
schied
lichen
tech
nisch
-
en
Aufwandes
bedürfen,
um
für
deren
Fas
zination
und
Stau
-
nen
sorgen
zu
können.
Während
es
heutzutage
wildester,
min
destens
dreidimensionaler
Kamerafahrten
durch
com
-
puter
erzeugte
virtuelle
Wel
ten
bedarf,
hatte
es
Eduard
Ritterle
mit
Publikum
zu
tun,
welches
im
„normalen“
Leben
Sonntags
den
Gottes
dienst
und
ansonsten
deren
Dorf
und
des
sen
um
gebende
Äcker
begutachten
durfte.
An
ein
Ver
las
-
sen
des
typischen
dörflichen
„Idylls“
war
für
nahezu
Nie
man
-
den
zu
denken,
die
Sehgewohnheiten
da
ma
liger
Genera
tion
-
en
insofern
mit
relativ
be
schei
denen
Mitteln
zu
„über
for
-
dern“.
Das
in
einem
abge
dunkelten
Raum
an
eine
helle
Ober
fläche
projizierte
Bild
irgend
einer
gemalten
fernen
Land
schaft
reichte
bereits
voll
auf
aus.
Gesellten
sich
dann
noch
diverse
Tricks
und
Kniffe
hinzu,
die
so
mancher
Schau
-
stel
ler
„auf
Lager“
hatte,
bspw.
das
schemenhafte
Erschei
-
nen
lassen
schauder
hafter
Gestalten
im
angestrahlten
auf
-
stei
gen
den
Rauch,
konnte
dies
umsatzsteigernden
Nerven
-
kit
zel,
sogar
regelrechte
Massenpaniken
erzeu
gen.
Johann
Schrepfer
(†
1774),
eine
zeitgenössisch
überaus
illustre
Persönlichkeit,
hatte
sich
zu
Betrugszwecken
auf
Geister
ge
-
stal
ten
mit
seiner
(versteckten)
Laterna
Magica
spezialisiert
und
gegen
„gute“
Bezahlung
an
geblich
verstorbene
Ver
-
wandte
erscheinen
und
wieder
ver
schwinden
lassen.
Wer
die
Urform
des
mo
der
nen
Dia
-
projek
tors
und
den
da
-
mit
ver
bundenen
Vor
-
läu
fer
heu
tiger
cine
as
-
tisch
er
Er
lebnisse,
al
so
die
so
ge
nannte
La
ter
na
Ma
gi
ca,
er
fun
den
hat
te,
wis
sen
wir
nicht.
Das
Wis
sen
um
die
Pro
jek
tion
von
Bil
dern
mit
„künst
lich
em“
Licht
war
(in
An
-
sätz
en)
bereits
den
Pha
raonen
be
kannt.
Spä
testens
je
doch
seit
der
von
Athanasius
Kir
cher
er
stell
ten
und
um
1645
ge
-
druckten
Darstellung
in
„Ars
Mag
na
Lucis
Umbrae“,
gilt
die
Existenz einer Laterna Magica als plau
sibel.
Café Kaffee-Klecks Markgröningen
Laterna Magica in der
Chesterfield Lounge