Die Österreicher und ihre Kaffeehäuser
Österreicher
waren
und
sind
bekanntlich
ziemlich
prag
ma
-
tisch
und
nennen
jene
Lokalitäten,
in
denen
man
öffen
tlich
sich
dem
Genuss
des
Kaffees
hingeben
kann
„Kaffee
haus“.
Sie
hatten
sich
die
Wörter
„Kaffee“
und
„Haus“
ein
ge
prägt
und
entschlossen,
beim
einmal
Erlern
ten
zu
blei
ben.
Hie
-
raus
leitete
sich
in
der
Folgezeit
auch
der
Begriff
Kaffee
haus
-
li
teratur
ab,
jenen
literarischen
Werken,
welchen
nach
ge
sagt
wird,
dass
sie
hauptsächlich
in
Wiener
Kaffee
häu
sern
ent
-
stan
den sein sollen.
Interessanterweise
gab
es
die
ersten
Kaffeehäuser
jedoch
nicht
in
Österreich,
sondern
im
damaligen
osmanischen
Reich.
Um
1650
öffnete
dann
endlich
auch
eine
Kaffee
haus
-
filiale
in
Venedig
ihre
Pforten,
was
knapp
30
Jahre
später
einen
Hamburger
Geschäftsmann
dazu
bewog,
nach
dem
er
je
nem
Kaffeehaus
in
Venedig
einen
Besuch
abgestattet
hat
-
te,
eine
Filiale
in
Hamburg
zu
eröffnen.
Wobei?
Ob
jener
Ham
burger
zuvor
in
Venedig
war,
ist
nicht
urkundlich
be
-
glau
bigt.
Jedenfalls
eröffnete
um
1680
(plus
minus
ein
paar
Jahre) das erste Kaffeehaus in Hamburg.
Erst
Jahre
später,
ungefähr
fünf
bis
zehn
Jahre
nach
der
Er
-
öff
nung
des
Hamburger
Kaffeehauses,
gesellte
sich
ein
Kaf
-
fee
haus
in
Wien
zu
dem
illustren
Kreis
der
damals
in
Eu
ropa
noch
dünn
gesäten
Kaffeehäuser
hinzu,
die
dann
aber
einen
re
gelrechten Boom erlebten.
Das Kaffee-Klecks, eines der ältesten
Kaffeehäuser der Welt ;-)
Als
das
erste
Kaffeehaus
in
Hamburg
eröffnete,
gab
es
das
Café,
das
Kaffeehaus,
das
Kaffee-Klecks
in
Markgröningen
schon
seit
weit
über
150
Jahren.
Zumindest
das
Kaffee-
Klecks-Gebäude
stand
bereits
seit
1519
an
seinem
jetzigen
Platz
in
Markgröningen
und
wartete
darauf,
dass
hier
bald
leckerer
Kaffeebohnenduft
die
Räumlichkeiten
durch
strö
-
men und köstlicher selbst gebackener Kuchen serviert wird.
Insofern
dürfte
das
Kaffee-Klecks
mit
zu
den
ältesten
Kaffee
-
häusern
der
Welt
gehören,
wenn
man
den
Zeitraum
von
Fer
-
tig
stellung
des
Gebäudes
bis
zur
eigentlichen
Café-Er
öff
-
nung
nicht
beachtet.
Aber
wer
wird
denn
schon
so
kleinlich
sein? ;-)
Gallizismus
Während
in
Deutschland
und
Österreich
sich
der
Begriff
„Kaffee
haus“
eingeprägt
hatte,
dieser
Begriff
auch
Einzug
in
die
diversen
Rechtschreibfibeln
der
damaligen
Zeit
ge
fun
-
den
hatte,
wurde
es
im
18ten
Jahrhundert
modern
und
galt
als
vornehm,
sich
zahlreicher
Wörter
aus
der
französischen
Spra
che zu bedienen.
Es
war
die
Blütezeit
des
Gallizismus;
also
das
Ersetzen
“deutsch
er”
Wörter
oder
sogar
ganzer
Sätze,
durch
“fran
zö
si
-
sche”.
Dies
führte
in
Deutschland
dazu,
nicht
so
sehr
bei
den
Öster
reichern,
dass
die
Bezeichnungen
Kaffee
haus
peu
à
peu
über
den
Eingängen
der
Kaffee
häuser
ab
ge
schraubt
und durch „Café“ ersetzt wurden.
Was meint der Duden?
Schleppend
aber
stetig
und
mit
beachtlichem
Durch
halte
-
ver
mögen
machten
sich
die
Hüter
der
Rechtschreibung
da
-
ran,
ihre
Standardwerke
zu
über
ar
bei
ten,
so
dass
in
zwi
-
schen
selbst
im
Duden
das
Wort
„Café“
für
jenen
Ort,
an
dem
man
öffentlich
den
Kaffee
genießt,
einem
ent
gegen
läch
elt.
Markise und Tradition
Da
das
Gebäude,
in
welchem
sich
das
Kaffee-Klecks
be
fin
det
aus
dem
16ten
Jahrhundert
stammt,
haben
wir
be
schlos
sen,
die
damalig
gebräuchliche
Bezeichnung
zu
ver
wen
den.
Für
den
Zusatz
„Haus“
ging
uns
bedauer
licher
wei
se
auf
der
vor
dem
Kaffee-Klecks
angebrachten
Markise
der
Platz
aus,
so
dass
aus
Kaffeehaus-Klecks
schließlich,
im
Lau
fe
der
Jahr
-
hun
derte das „Kaffee-Klecks“ wurde.
Das Leben genießen
Um
es
kurz
zu
machen:
Nach
aktueller
Rechtschreibung
müs
ste
es
Café-Klecks
heißen.
Sie
trinken
also
Ihren
Kaffee
nicht
im
Kaffee,
sondern
im
Café.
Dies
aber
nur,
wenn
Sie
ei
-
nen
Duden
zur
Hand
haben.
Ansonsten
trinken
Sie
Ihren
Kaf
fee
ganz
unbeschwert
in
unserem,
in
Ihrem
Kaffee-Klecks
und genießen das Leben.
Schön,
dass
Sie
den
Weg
zu
uns
gefunden
haben.
Vielen
lieben Dank für Ihren Besuch.
Herzlichst
Ihr Kaffee-Klecks, …
Ihr Kaffeehaus Klecks, …
Ihr Café Klecks, …
Ihr Café Kaffee-Klecks, …
Ihr Café Kaffee-Klecks in Markgröningen.
Und
sollten
Sie
irgendwelche
Rechtschreibfehler
ge
fun
den
ha
ben
oder
aber
noch
weitere
Schreibweisen
und
ge
schich
t
-
liche
Hintergründe
zum
Thema
„Kaffee“,
„Café“,
„Cafe“
ken
-
nen, so freuen wir uns sehr, von Ihnen zu hören.
Wie
ist
die
korrekte
Schreibweise
für
Café,
Kaffee, … ?
Letztlich
ist
es
uns
nicht
wirklich
wichtig,
wie
man
„Kaffee-
Klecks“
schreibt.
Die
Hauptsache
ist,
dass
Sie
sich
in
un
-
serem
Café
in
Markgröningen
wohlfühlen,
dass
Sie
bei
der
ein
oder
anderen
Tasse
Kaffee,
Espresso,
Tee,
Cappuccino,
Latte
Macchiato,
usw.
entspannen
und
Ihre
Seele
baumeln
lassen.
Genießen
Sie
selbst
gebackene
Kuchen,
angenehme
Ge
sprä
-
che
,
Begegnungen
und
denken
Sie
nicht
großartig
über
die
Fein
heiten
jener
Rechtschreibung
nach,
die
den
ein
oder
an
-
deren Kaffee kalt werden lässt.
Lassen
Sie,
während
Ihre
Blicke,
möglicherweise
bei
einem
Gläschen
Wein,
über
den
historischen
Markgröninger
Markt
-
platz
schweifen,
sich
vom
imposanten
Fachwerk
des
Mark
-
grö
ninger
Rathauses
beeindrucken,
aber
auch
von
dem
Fach
werk
des
historischen
Gebäudes,
in
welchem
sich
das
Kaffee-Klecks befindet.
Genießen
Sie
den
Augenblick,
den
Besuch
bei
uns,
das
Le
-
ben,
…
und
vergessen
Sie
jene
Überlegungen
und
Ge
dan
ken,
wie
man
in
Markgröningen
und
anderswo
Cafe,
Café,
Kaffee,
… korrekt schreibt.
Grübeleien
Interessanterweise
neigt
man
üblicherweise
genau
dann
dazu,
über
spezielle
Dinge
nachzudenken,
wenn
man
ge
sagt
oder
zu
lesen
bekommt,
dass
man
über
eben
jene
speziellen
Dinge
nicht
nachdenken
solle.
Dies
kann
be
deu
ten,
dass
während
Sie
diese
Zeilen
lesen,
Sie
nun
umso
intensiver
über
sämtliche
mögliche
und
unmögliche
Schreib
weisen
der
Worte „Kaffee“, „Café“, usw. zu grübeln beginnen.
Und
da
Sie
nun
schon
fleißig
am
Herumgrübeln
sind,
auch
wenn
Sie
bereits
sämtliche
Schreibweisen
in-
und
aus
wen
-
dig
kannten
und
kennen,
streuen
wir
mög
licherweise
noch
ein
paar
weitere
Gedankengänge
hinzu,
womit
Sie
sich
dann
augenblicklich
in
bester
Gesellschaft
berühmtester
Philo
so
-
ph
en befinden.
Der philosophische Kaffee
Wenn
es
stimmt,
was
man
so
„hört“,
dann
war
Immanuel
Kant
ein
großer
Kaffee-Fan,
dessen
Gedanken
oftmals
um
die
nächste
Tasse
Kaffee
kreisten,
während
er
sehnsüchtig
auf diese wartete.
Während
seiner
Studienzeit
hatte
sich
Immanuel
Kant,
so
wird
gemunkelt,
oftmals
mit
Billard-
und
Kartenspielen
in
den
Königsberger
Kaffeehäusern
das
ein
oder
andere
Zu
-
brot
sowie
den
ein
oder
anderen
Kaffee
ver
dient.
Durch
Nach
hilfestunden,
die
er
seinen
Mit
kommili
tonen
in
Phi
lo
so
-
phie
gab,
erhielt
er
neben
Barem
oftmals
Kaffee,
von
dem
er
nie
mals genug be
kom
men konnte.
Folgender Ausspruch wird Kant nachgesagt:
„Gott
sei‘s
gedankt,
in
der
nächsten
Welt
wird
es
keinen
Kaf
fee
ge
ben.
Denn
es
gibt
nichts
Schlimmeres,
als
auf
Kaffee
zu
war
-
ten, wenn er noch nicht da ist.“
Ob
er
sich
hierbei
Gedanken
über
die
korrekte
Schreibweise
des
Wortes
„Kaffee“
gemacht
hat,
wissen
wir
nicht.
Wir
wis
-
sen
nur,
dass
eines
seiner
Hauptwerke
(Kritik
der
reinen
Ver
-
nunft)
nicht
in
großem
Umfang
vom
Kaffee
handelt
und
mög
licherweise deshalb etwas schwer zu lesen ist.
Bevor
wir
aber
nun
komplett
vom
Thema
„Kaffee,
Café
oder
Cafe?“
zu
Immanuel
Kant
und
in
die
Welt
der
Philosophen
ab
schwei
fen,
schwenken
wir
mal
eben
mehr
als
tausend
Jahre
zu
rück
in
die
Vergangenheit,
um
uns
der
korrekten
Schreib
weise zu nähern.
Die Erfindung des Kaffa
Einer
Legende
nach,
soll
der
Kaffee,
so
wie
wir
ihn
heut
zu
ta
-
ge
kennen,
auf
die
im
9ten
Jahrhundert
be
stan
dene
Beo
-
bach
tungsgabe
eines
äthiopischen
Hirten
zurück
zu
füh
ren
sein.
In
dieser
Legende,
welche
interes
santer
weise
erst
im
16ten
Jahrhundert
entstand,
heißt
es,
dass
jenem
Hirten
auf
-
ge
fallen
sei,
dass
seine
Ziegenherde,
im
Gegensatz
zu
ihm,
nie
mals
müde
wurde.
Schließlich
ent
deckte
er,
dass
sei
ne
Zie
gen
ganz
besonders
munter
herum
sprangen,
wenn
sie
kurz
zuvor
die
„Früchte“
einer
eigen
artigen
Pflan
ze
gefuttert
hat
ten.
Dieser
Hirte
fand
den
Gedanken
verständlicherweise
sehr
reiz
voll,
ebenfalls
nie
mehr
ermüden
zu
müssen
und
kos
tete
ein
paar
„Früchte“
jener
seltsamen
Pflanze,
von
der
er
ver
-
mu
tete, dass sie den Schlaf fern hielt.
Der
Geschmack
musste
für
ihn
so
schrecklich
gewesen
sein,
dass
er
die
„Früchte“
augenblicklich
ins
Feuer
warf
und
so
-
mit
versehentlich
zum
ersten
Kaffeeröster
der
Welt
avan
-
cierte.
Sofort
breiteten
sich,
während
dieses
unge
planten
Röst
vorgangs,
unwiderstehlich
leckere,
köstliche
Düfte
aus.
Da
jener
Hirte
sehr
experimentierfreudig
zu
sein
schien,
zer
-
mahlte
er
die
so
gerösteten
Bohnen
und
gab
das
ent
stan
de
-
ne Pulver in kochendes Wasser.
Es
muss
ihm
so
unendlich
gut
geschmeckt
haben,
dass
er
sei
ne,
die
Geschmacks-
und
Wachheitssinne
erfreuende
Ent
-
deck
ung,
sofort
der
ganzen
Welt
mitteilen
wollte.
Er
mus
ste
nur
noch
eine
passende
Bezeichnung
finden,
um
sei
ne
Ge
-
tränke
entdeckung
trefflich
bekannt
machen
zu
kön
nen.
Er
-
fin
derisch
und
gewitzt,
wie
jener
Hirte
war,
be
nannte
er
das
Ge
tränk
nach
dem
Königreich
Kaffa,
in
wel
chem
seine
Zie
-
gen grasten.
Der
Kaffa
wart
erfunden;
und
hätten
sich
im
Laufe
der
Jahr
-
hun
derte
nicht
diverse
Rechtschreibfehler
hinzu
gesellt,
so
müs
ste
unser
Café
nicht
Kaffee-Klecks,
sondern
Kaffa-Klecks
heißen.
Das
Café
Kaffee-Klecks
in
Markgröningen,
frei
nach
Kaffa,
einer
äthiopischen
Region
im
Südwesten
des
Abessinischen
Hochlandes,
dem
vermeintlichen
Ur
sprungs
-
ort des Arabica-Kaffees, hieße korrekterweise „Kaffa-Klecks“.
Im
Laufe
der
Jahrhunderte
gab
es
dann,
zum
Schrecken
zahl
-
reicher
Generationen,
um
die
schulische
Verwirrung
zu
komp
lettieren,
hunderte
unterschiedlichster
Schreibweisen.
Ei
ne
der
aktuelleren
Wortkreationen
lautet
inzwischen
so
gar
schon „coffee to go“.
???
Café
Klecks
in
Markgröningen
…
oder
Kaffee-Klecks in Markgröningen
Ein
kurzer
geschichtlicher
und
philosophischer
Ausflug
zum
The
ma
Kaffee,
dessen
Schreibweise
und
dessen
Verbindung
zum Café Kaffee-Klecks.