Eher unbedeutende Begrifflichkeiten
(Angeberschwäbisch)
Nachdem
Sie
im
vorhergehenden
Teil
mit
dem
über
lebens
-
not
wendigen
Rüstzeug
„Überleben
am
Spätzles
äquator“
aus
gestattet
wurden,
können
Sie
nun
aufgrund
dieses
Abschnittes
im
hochschwäbischen
Edel
glitzer
glanz
er
-
strahlen…
…natürlich nur, wenn auch die korrekte Aussprache gelingt…
…
ansonsten
müssten
Sie
fortan
als
Geoutete/r
Ihren
Kaffee
und
Kuchen
im
Café
Kaffee-Klecks
genießen,
was
wir
Ihnen
je
doch trotzdem nicht verwehren würden.
Fragen
Sie
uns
sicherheitshalber
nach
der
korrekten
Aus
-
sprache
und
üben
hernach
einige
Monate
intensiv…
je
nach
Ta
lent,
könnte
es
gelingen,
dass
Sie
in
den
grenz
nahen
schwä
bischen Randregionen unentdeckt bleiben.
Auf
die
Übersetzungen
verzichten
wir
in
den
folgenden
Passagen,
da
wir
befürchten,
dass
jene
Seite
ansonsten
der
Zen
sur
zum
Opfer
fallen
könnte.
Notfalls
sprechen
Sie
an
-
dere
Gäste
einfach
mit
den
nun
folgenden
Worten
an
und
Sie
werden
an
der
Reaktion
die
jeweilige
Bedeutung
zeitnah
er
ahnen können.
Seien
Sie
sich
gewiss,
dass
Sie
eine
sehr
steile
Lernkurve
er
-
le
ben
werden…
vergleichbar
mit
dem
Lernerfolg
beim
Be
-
rühren
einer
heißen
Herdplatte
(in
der
Regel
testet
man
die
-
ses
Handauflegen
ziemlich
genau
einmal
und
weiß
sodann
augen
blicklich, dass „heiß“ „heiß“ ist und „Aua“ macht).
Ohne Übersetzung (einfach ausprobieren ;-) )
Selbstverständlich
können
Sie
sich
beim
Ausprobieren
No
-
tizen
in
Ihrem
persönlichen
Vokabelheftchen,
welches
Sie
ver
mutlich
in
hiesigen
Regionen
immer
griffbereit
zur
Hand
ha
ben,
anfertigen.
Notieren
Sie
hierbei
auch
un
be
dingt,
wer
ihr
jeweiliges
Gegenüber,
der
Empfänger
Ihrer
sprachlichen
Ex
kursion
war,
um
jene
Worte
künftig
ge
ziel
ter
der
jeweils
pas
senderen
Zielgruppe
zuordnen
und
so
mit
em
pfänger
-
orien
tierter äußern zu können.
Einfach
zwei
Zusatzspalten
mit
den
Überschriften:
„
A
Weib
war‘s
“
oder
„
A
Mo
war‘s
“.
Im
Ergebnis
wird
bei
„
Bronz
gugg
“
in
der
„
A
Mo
war‘s
“-Spalte
gähnende
Leere
klaffen,
wohin
-
ge
gen
in
der
daneben
liegenden
Spalte
voraus
sichtlich
die
hek
tisch skizzierten Umrisse eines Atom
pilzes prangen.
Los geht‘s mit den praktischen Übungen („It‘s Your Turn“):
!!! Arschbaggagsichd !!!
!!! Badenzar !!!
(Achtung!!!
Ausnahmsweise ein sanfter Warnhinweis:
Nicht fachunkundig und ohne Beistand verwenden)
!!! Bleehde Bix !!!
!!! Bronzgugg !!!
!!! Dranfonzl !!!
!!! Em Däbb soi Soggahaldar !!!
!!! Gelbfiasler !!!
(weiterer sanfter Warnhinweis…
siehe ersten Warnhinweis)
!!! Granadaseggl !!!
!!! Halbdaggl !!!
(Superheftiger Warnhinweis… !!! ROTALARM … !!! Friede Ihrer
Asche !!! Keine Steigerung möglich !!!
Assoziieren Sie „Halb“ mit „Nitro“ und „Daggl“ mit „Glycerin“.
Ergänzen Sie diese Assoziation sodann mit einem Phantasie-
gebilde, in welchem Sie mit Schuhgröße 56 und einem
Lebendgewicht von round about 164 kg in einem dicht
bestückten Minenfeld emsig herumhüpfen.
Die Kombination Ihrer Assoziation (Nitroglycerin) und Ihres
Phantasiegebildes („Batsch“, „Bumm“, „Bäng“) erzeugt vor
Ihrem geistigen Auge eine Szenerie, welche im Vergleich zum
Potenzial dieses Kombinationsbegriffs aus „Halb“ und
„Daggl“, einer Wohlfühloase gleichkommt.
Daher: Niemals, nie, gar nicht auch nur an dieses Wort, an
„Halbdaggl“, denken !!!
Idealerweise vergessen Sie diesen Begriff sofort wieder bzw.
ersetzen „Halb“ sicherheitsbedingt durch irgendein anderes
„Vorwort“, um die im Schwäbischen teilweise maximale
Steigerungswucht von „Halb“ deutlich zu entschärfen.)
!!! Heggabronzr !!!
!!! Henderschefieregoggelr !!!
!!! Randschdoischlodzr !!!
!!! Schäraschleifr !!!
!!! Wäderhecks !!!
Geschafft!
Positiv
denkend
gehen
wir
davon
aus,
dass,
sollten
Sie
bis
hier
her
durchgehalten
haben,
Sie
freudig
und
schulter
klo
pf
-
end
von
den
Empfängern
Ihrer
Sprachübungen
in
deren
üb
-
lich
er
weise
abgeschotteten
Konversations
kreisen
auf
ge
-
nom
men wurden.
Denn,
obwohl
Schwaben
eher
als
mürrisch
gelten,
be
sitzen
die
se
hin
und
wieder
Ansätze
von
Humor
(wenn
auch
nur
in
homö
opathischer
Dosierung)
und
genießen
es,
ab
und
an
das
ein
oder
andere
Stressreduktionswort
hinaus
zu
po
sau
-
nen,
um
ein
klitzeklein
wenig
Dampf
ab
zu
lassen
und
zu
er
-
ken
nen,
dass
es
ergänzend
zur
Schwä
bischen
Kehrwoche,
noch
mannigfaltige
zusätzliche
Dinge
gibt,
welche
Freude
be
reiten können.
Möglicherweise
begegneten
oder
begegnen
Sie
dem
ein
oder
anderen
Schwaben,
welcher
Ihnen
weitere
alltags
taug
-
liche
Worte
angedeihen
lässt
(schwäbische
Schimpf
worte
exis
tieren
in
unendlich
erscheinender
Anzahl
und
sind
aus
-
ge
sprochene Lebensbalsams).
Sie
können
jedenfalls
relativ
(streichen
Sie
„jedenfalls“
und
„re
lativ“)
sicher
sein,
dass,
sobald
der
Satz
„
Dir
schlaga
an
Ranza
no
!
“
gefallen
ist,
bereits
wieder
gutes
Wetter
ein
ge
-
kehrt
ist,
wohingegen,
wie
eindringlich
bereits
erwähnt,
„Ent
-
schuldigung“
sämtliche
finalen
Alarmglocken
schellen
las
sen
sol
lte.
Neue Bekanntschaften und Keschdliches
In
diesem
Sinne
wünschen
wir
Ihnen
einen
überaus
an
ge
-
nehmen
und
wundervollschönen
Aufenthalt
im
Café
Kaffee-
Klecks
in
Markgröningen
und
hoffen,
dass
Sie
mit
jenem
Grund
vokabular,
sollten
Sie
es
vorher
noch
nicht
Ihr
Eigen
ge
nannt
haben,
viele
neue
Bekanntschaften
machen,
mit
de
-
nen
Sie
fortan
gemeinsam
bei
uns
koi
Briah
,
sondern
leckeren
Kaffee,
nix
Furzdrogganes
ond
au
nix
Soichnasses
, sondern
keschdlichn Kuacha
genießen.
B
e
k
a
n
n
s
t
s
c
h
a
f
t
s
e
r
g
ä
n
z
u
n
g
s
s
y
n
c
h
r
o
n
i
s
a
t
i
o
n
s
w
i
s
-
sensnotwendigkeit
Beinahe
vergessen,
jedoch
zwingende
Voraussetzung,
um
sich
mit
Ihren
vorgenannten
(möglicherweise
vielen
neu
en)
Be
kanntschaften
zum
leckeren
Kaffee
und/oder
keschdlichn Kucha
treffen zu können.
Der
Ort
Ihrer
neuen
potenziellen
Bekanntschaftstreffen
dürfte
keine
Hürde
darstellen
und
ist
logischerweise
das
Café
Kaffee-Klecks
in
Markgröningen
(naja,
vielleicht
hin
und
wie
der auch woanders).
Was
das
zeitgleiche
Aufeinandertreffen
von
Schwaben
und
Nicht
schwaben,
also
deren
Synchronisation,
ein
wenig
diffizil
macht,
ist
der
angeborene
Schwabeninstinkt,
eine
Treff
-
punkt
zeit
sekundengenau
zu
vereinbaren
und
in
der
Folge
auch
sekundengenau
einzufordern.
Es
gibt
beim
Schwä
-
bisch
en
Termin
kein
Davor
und
auch
kein
Danach,
sondern
nur
ein
Punktgenau,
wo
Sie
hoffen
müssen,
dass
die
Funk
-
ver
bindung
Ihres
Zeiteisens
zur
Atomuhr
in
der
Physikalisch-
Tech
nischen
Bundesanstalt
in
Braunschweig
nicht
um
die
-
sen
Zeitpunkt
herum
unterbrochen
wird
und
Sie
dann
im
chro
nometrischen
Blindflug
an
der
verein
bar
ten
Uhrzeit
ge
-
konnt
vorbeisegeln
werden,
was
so
sicher
sein
wird,
wie
das
„Amen“ in der Kirche.
Davon
ausgehend,
dass
die
Funkverbindung
nach
Braun
-
schweig
stabil
ist
(Anmerkung:
Das
aktuell
im
Ein
satz
be
find
-
liche
Braunschweiger
Cäsium-Atom
schwingt
etwas
un
regel
-
mäßig
und
wird
daher
fortwährend
durch
das
Café
Kaffee-
Klecks-Team
oder
dessen
Gäste
nach
justiert,
wes
wegen
wir
den
Vorschlag
zum
Bau
einer
Thorium-229-Kern
uhr
unter
-
breiteten),
steht
der
Schwa
ben-Nicht
schwa
ben-Syn
chro
ni
sa
-
tion „nur“ noch folgender Satz im Weg:
„
Am
Daischdich
en
derra
Woch
om
Zwoi
vor
Viertel
Viere
.“.
„
Daischdich
“ ist natürlich der „Dienstag“.
„
Derra
Woch
“
ist
für
den
Nichtschwaben
vermeintlich
„Diese
Woche“,
also
die
„Aktuelle
Woche“.
Für
den
Schwaben
ist
„
Derra
Woch
“
jedoch
möglicherweise
die
Woche,
auf
welche
sich
ein
vorheriges
Gesprächsthema
bezogen
hatte,
wes
-
wegen
es
„
Derra
Woch
“
ohne
Bezugs
gesprächsthema
gibt,
was
dann
tatsächlich
„Diese
Woche“
wäre
oder
bspw.
jene
Wo
che
gemeint
ist,
in
welcher
„
d
VauÄffBe
Schduagard
in
Mincha
spield
.“,
was
dann
die
Frage
aufwerfen
könnte,
ob
bei
einem
Sonntagsspiel
der
vorherige
Dienstag
oder
der
da
-
rauf
folgende
Dienstag
ge
meint
ist,
da
selbst
Schwaben
sich
nicht
immer
darin
einig
sind,
ob
die
Woche
Sonntags
endet
oder beginnt.
Naja,
und,
dass
„
om
Zwoi
vor
Viertel
Viere
“
exakt
15:13
Uhr
be
deutet, ist selbsterklärend und somit klar.
Die
DREI
wichtigsten
Begriffe
(reicht
so
g‘rad
zum Überleben)
Das
Schwäbische
ist
eine
sehr
wortgewaltige
Sprache.
Kein
Gegen
stand,
keine
Gemütslage,
Nichts
und
Überhaupt
nichts
exis
tiert
im
Schwabenlande,
wofür
nicht
mindestens
sieben
-
und
zwanzig
verschiedene
Begrifflichkeiten
exis
tie
ren.
Diese
sieben
undzwanzig
Begrifflichkeiten
für
schein
bar
identische
„Dinge“
(nur
der
Nichtschwabe
erkennt
nicht,
dass
diese
„Dinge“
eben
doch
nicht
identisch,
sondern
in
feinsten
Nu
-
ancen
unterschiedlich
sind)
multipliziert
mit
den
tausenden
von
regional
abweichenden
dörferspezifischen
Eigenarten,
er
gibt
ein
Gesamtvokabularumfang
von
nicht
weniger
als
„Zehn
Hoch
Sehr
Viele“
Wörter,
wohingegen
die
Anzahl
der
in
den
diversen
Galaxien
herumschwirrenden
Himmels
kör
-
pern sich geradezu lächerlich gering ausnimmt.
Nicht
umsonst
haben
so
manche
Schwäbinnen
„
A
rächde
Raffl
“,
um
all
jene
Worte
mindestens
einmal
in
ihrem
Leben
aus
gesprochen
haben
zu
können,
was
einem
wort
gewor
de
-
nem akustischen Sperrfeuer gleichkommt.
Vergessen
Sie
bereits
an
dieser
Stelle
alle
Versuche,
das
Schwä
bische
vollumfänglich
zu
erlernen
oder
gar
zu
ver
-
stehen.
Selbst
wir
Schwaben
verstehen
uns
oftmals
nur
sehr
peri
pher,
weswegen
zahlreiche
Schwaben
dazu
über
ge
gang
-
en
sind,
sich
an
einen
Tisch
zu
setzen,
dort
reglos
schwei
-
gend
zu
verharren
und
potenzielle
SichHinzuGeseller
mit
ver
nichtenden
Drohblicken
davon
abhalten,
ungewollte
Ge
-
sell
schaft zu leisten.
Nun
jedoch
endlich
zu
den
Überlebenswörtern,
von
denen
es
lediglich
Drei
an
der
Zahl
gibt…
diese
sind
allerdings
tat
-
säch
lich existentiell.
Überlebenswort Numero One (Schwoiga)
Beginnen
wollen
wir
an
dieser
Stelle
mit
der
ungekrönten
Num
mer
Eins.
Diese
Nummer
Eins
bereitet
insofern
Schwie
-
rig
keiten,
als
dass
es
sich
genau
genommen
gar
nicht
um
ein
Wort
handelt,
sondern
vielmehr
um
das
Gegen
teil
eines
Wor
tes,
nämlich
Schweigen.
Wer
im
Schwaben
ländle
schweigt, also die
Raffl
hält, macht nahezu alles richtig.
Denn wie heißt es bei uns so schön?
„Nix gschwädzd, isch gnuag globd.“
Und,
was
gibt
es
Schöneres
und
Besseres,
als
von
morgens
bis
abends
mit
Lob
überhäuft
zu
werden?
Bedeutet:
Schwei
-
gen
Sie
und
Ihre
Dasein
wird
landauf
landab
(inner
halb
schwä
bischer Landesgrenzen) geschätzt.
Und
sollten
Sie
unbedingt
auch
das
akustische
Lob
am
Spätzle
s
äquator
erfahren
wollen,
sollten
Sie
damit
bis
zu
Ihrem
Ableben
warten;
denn:
„
Wär
globd
wärra
will,
muass
schdärba, wär gschämbfd sai will, muass heiradah!
“.
Überlebenswort Numero Two („Entschuldigung“)
Auch
wenn
Sie
mit
Überlebenswort
Numero
One
nahezu
voll
ständig
über
die
Runden
kommen
werden,
so
wird
es
sel
-
tene
Situationen
geben,
in
denen
Sie
am
besten
eben
falls
Schwei
gen,
jedoch
dieses
Schweigen
mit
einer
konkre
ten
Hand
lung kombinieren.
Während
Numero
One
also
eher
dem
aktiven
Wortschatz
zu
-
zu
rechnen
ist
(auch
wenn
Sie
nichts
sagen),
so
handelt
es
sich
bei
Numero
Two
um
den
Teil
des
für
Sie
zu
Anfang
Ihrer
Schwa
ben
karriere
passiven
Sprachschatzes.
„Passiv“
dahin
-
ge
hend,
dass
Sie
„nur“
hören,,,
„Aktiv“
dann
der
per
sön
liche
Rück
zug aus der Gefahrenzone.
Kommen
Sie
bitte
als
Nichtschwabe
niemals
auf
die
Idee,
sich
zu
entschuldigen.
Stattdessen
sollten
Sie,
sofern
Sie
mit
dem
Wort
„Entschuldigung“
konfrontiert
werden,
au
gen
blick
-
lich das Weite suchen… fliehen.
Schwaben
entschuldigen
sich
niemals
direkt
(zumindest
für
Nicht
schwaben
nicht
erkennbar);
schon
gar
nicht
mit
dem
Wort „Entschuldigung“.
Vielmehr
können
Sie
davon
ausgehen,
dass
„Entschuldigung“
das
letzte
Wort
sein
wird,
welches
Sie
von
ei
nem
Schwaben
gehört
haben
werden,
sollten
Sie
nach
des
sen
Vernehmen
nicht unverzüglich das Weite gesucht haben.
Beispiel:
„
Entschuldigung,
des
isch
mei
Weib
!
“
bzw.
„
Entschuldigung,
des
isch
mei
Mo
!
“.
Oder,
da
wir
uns
hier
in
einem
Café
befinden:
„
Entschuldigung,
des
isch
moi
Kuacha
stückla !
“.
Sie
erkennen:
„Entschuldigung“
ist
sozusagen
das
akus
tische
Äquivalent
zum
optischen
Blick
in
die
Ausgangs
mün
dung
einer durchgeladenen abgesägten Schrotflinte.
Das
Wissen
um
jene
Bedeutungswucht
des
Überlebens
wor
-
tes
Numero
Two
wird
Sie
somit
davor
bewahren,
allzu
schnell
von
einem
Schwaben
tatsächlich
gelobt
zu
werden
(siehe: „
Wär globd wärra will, muass schdärba
“).
Überlebenswort Numero Troa („Muggaseggale“)
Mit
Numero
One
und
Numero
Two
könnten
Sie,
so
meinen
Sie
vermutlich,
ein
biblisches
Alter
in
der
hiesigen
Gegend
er
reichen.
Leider
ein
fataler
Trugschluss
und
somit:
„Weit
ge
-
fehlt!“.
Mit
Numero
Troa
(„Three“
kann
der
Schwabe
nicht
aus
spre
-
chen
und
daher
„Troa“…
Schwaben
sind
ab
und
an
hal
be
Fran
zosen
bzw.
Schwaben
sind
sehr
vornehm
und
be
dienen
sich
daher
diverser
französischer
Wortanleihen…
„
Pötäterle
“
für
bspw.
Benzinfeuerzeug
oder
regional
be
-
dingt
fälschlicherweise
auch
Einstecktaschentuch…
also
et
-
was
„Kleines“,
„petit“…
die
etwas
Grobschlächtigeren
un
ter
uns
würden
das
Wort
„
Roddzlomba
“
bevorzugen),
schlie
ßen
wir
hiermit
den
Dreiklang
der
wichtigsten
schwä
bischen
Wor
te
ab
und
sind
uns
sicher,
dass
Sie
von
nun
an
aus
-
reichend
gerüstet
sind,
um
in
den
schwäbischen
Sa
van
nen,
den
schwäbischen
Hochebenen,
der
schwä
bischen
Tief
see,
dem
schwäbischen
Feld,
der
schwäbischen
Flur
einiger
-
maßen durchhalten zu können.
Auch
wenn
die
Schwaben,
spätestens
seit
Tacitus,
das
schwä
bische
Meer
be“herrschen“,
handelt
es
sich
dennoch
nicht
um
klabautermannsüchtige
Seefahrer,
bei
denen
Ent
-
fer
nungen
üblicherweise
in
nautischen
Meilen
for
muliert
wer
den,
sondern
eher
um
etwas
exaktere
Charaktere,
de
nen
selbst
Milli-
und
Nanometer
nicht
an
nähernd
genau
ge
nug
er
scheinen,
um
ihre
schwäbische
Welt
zu
vermessen
und
in
Wor
ten zu beschreiben.
Bevor es Schwaben gab, war die Welt krumm und schief.
Niemand
vermochte
es
(vor
dem
Erscheinen
der
Schwa
ben),
ge
rade
Wände
emporzuziehen
(was
vorausgesetzt
hät
te,
dass
Abstände
exakt
gemessen
und
somit
ein
ge
hal
ten
wer
-
den können).
Sämtliches
Kartenmaterial
strotzte
von
fehlerhaften
Ent
fer
-
nungs
angaben,
wodurch
„alle
Wege
nach
Rom“
und
nie
mals
dort
hin führten, wohin man wirklich wollte.
Selbst
ein
gewisser
Henry
Maudslay,
welcher
bekannter
-
maßen
um
1829
ein
Messgerät
ersann,
welches
heutzutage
den
Namen
„Mikrometerschraube“
trägt
und
hiermit
we
-
sent
lich
zur
Begründung
des
englischen
Werkzeug
maschi
-
nen
baus
beitrug,
entlockt
einem
wahren
Schwaben
noch
nicht
einmal
ein
müdes
Lächeln,
sondern
bestenfalls
einen
mit
leidigen
Blick,
ob
jener
grobschlächtigen
Ungenau
ig
kei
-
ten,
mit
welcher
sich
die
Welt
außerhalb
schwäbischer
Ge
-
mar
kungen zufriedenzugeben scheint.
Seit
den
antiken
Griechen
gibt
es
das
Atom.
Dieses
galt,
bis
zum
Erscheinen
der
Schwaben,
als
das
so
ziemlich
Kleinst
-
vorstell
bare.
Für
einen
Schwaben
ist
ein
Atom,
vermes
sungs
-
technisch,
vergleichbar
mit
den
Ausmaßen
des
Hi
malaya
-
komplexes
im
fernen
Tibet
weswegen
ein
Schwabe
weder
in
Milli-,
Nano-,
WieAuchImmer-Meter,
oder
Atom-
oder
Elektro
nendurchmessern
misst,
sondern
sich
der
einzig
wirk
-
lich
exakten
Maßeinheit
bedient,
welche
da
lautet:
„
Muggaseggale
“.
Es
handelt
sich
beim
„
Muggaseggale
“
um
die
aktuell
kleinst
-
vor
stellbare
Maßeinheit
im
gesamten
Universum.
Und
falls
Sie
sich
nichts,
aufgrund
jener
unendlichen
vermes
sungs
-
tech
nischen
Genauigkeit,
unter
einem
Muggaseggale
vor
-
stel
len
können
(dies
können
nur
eingeborene
Schwaben,
die
mit
den
entsprechend
hierfür
erforderlichen
Synapsen
aus
-
ge
stattet
wurden),
dann
versuchen
Sie
einmal
jenen
Be
-
standteil
des
männlichen
Fortpflanzungsorgans
„
Seggale
“
ei
-
ner
Stubenfliege
(einer
sehr
sehr
kleinen…
am
besten
einer
Obst
mücke)
„
Mugga
“
mit
bloßem
Auge
aus
ein
hun
dert
Meter
Entfernung
zu
erkennen.
Das
was
Sie
hierbei
er
ken
-
nen,
nämlich
Nichts,
ist
der
Olymp
schwäbischer
In
genieurs
-
kunst
und
-genauigkeit.
(Anmerkung:
Ein
Schwabe
er
kennt
dies
locker
auch
aus
tausend
Meter
Entfernung…
aber
nur
des
halb darf er sich auch Schwabe bzw. Schwäbin nennen).
Das
Praktische
an
jener
schwäbischen
Maßeinheit
ist,
dass
die
se
durchaus
eine
gewisse
Variabilität
aufweist,
welche
sich
durch
unterschiedliche
Betonungen
und
Gesichts
aus
-
drücke
nuancieren
lässt.
Wenn
es
also
heißt:
„
Blos
no
a
Muggaseggale
“
kann
dies
beim
Einweisen
in
eine
enge
Park
-
lücke
bedeuten,
dass
Sie
entweder
noch
drei
Meter
von
der
näch
sten
Stoßstange
entfernt
sind
(entspannte
Körper
hal
-
tung
und
lockerer
Gesichtsausdruck)
oder
aber,
dass
Sie
sich
be
reits
im
subatomaren
Entfernungsraum
befinden
(maxi
-
male
Anspannung,
mit
Pressatmung
herausgedrückte
Spra
-
che
und
maximal
verzogene
Gesichtszüge,
bei
denen
kaum
noch
Restbestände
von
Augäpfeln
des
Einweisenden
zu
er
-
ken
nen sind).
Glücklicherweise
wird
Ihnen
kein
wirklich
nüchterner
Schwa
-
be
beim
Einparken
helfen,
sondern
Sie
mit
ent
schul
digenden
(al
so
drohenden)
Worten
davor
warnen,
dort
zu
parken,
wo
be
reits
Eltern,
Großeltern
und
sonstige
Urahnen
geparkt
hat
-
ten.
Sollte
es
aber
trotzdem
einmal
geschehen
(bspw.
ein
Schwa
-
be,
welcher
aus
einer
Besenwirtschaft
heraustorkelt
und
da
-
her
versehentlich
großzügig
Ihnen
einen
Parkplatz
über
-
lässt),
sollten
Sie
das
„
Muggaseggale
“
verinnerlicht
haben,
um
nicht
mit
einem
der
umstehenden
„
heilige
Blächle
“
in
Be
rührung
zu
kommen.
Denn,
was
das
„
Heilig
Blächle
“
ei
-
nes
Schwaben
anbelangt:
Sie
wollen
es
nicht
wissen
oder
gar
er
fahren.
Umso
wichtiger,
sich
rechtzeitig
mit
dem
„
Muggaseggale
“
aus
einanderzusetzen,
womit
Sie
dann,
zusammen
mit
Numero
One
und
Two
über
das
Grundrüstzeug
hinsichtlich
„Überleben im Schwabenländle“ verfügen.
Sie sehen:
A l l e s g a a a a n z e i n f a c h .
Schwäbische Wortkultur im
Café Kaffee-Klecks in Markgröningen
(Notfall-Diggdschonärie)
Das
Café
Kaffee-Klecks
befindet
sich
in
Markgröningen
und
somit
im
akustisch-kommunikativen
Auge
des
sprachlichen
Schwabenorkans.
Hart
gesottene
Schwaben,
insbesondere
ein
gefleischte
Markgröninger,
sind
sich
oftmals
nicht
be
-
wusst,
welch‘
schwere
Bürde
den
zahlreichen
aus
wär
tigen
Be
suchern
aufgelastet
wird,
beim
Versuch,
in
einen
Dia
log
mit
ihnen
zu
treten.
Zwar
sind
Schwaben
ziemliche
Eigen
-
bröt
ler
und
Fremden
gegenüber
eher
ab
weisend,
so
dass
je
-
ne
Dialoge
nur
äußerst
selten
drohen…
aller
dings
lässt
sich
nicht jedweder Dialog immer und dauer
haft ver
meiden.
Daher:
Wir,
das
Café
Kaffee-Klecks-Team,
haben
jene
Bürde
er
kannt
und
folglich
uns
zunächst
darin
versucht,
uns
der
Hoch
deutschen
Sprache
zu
bemächtigen.
Obwohl
wir
Schwa
ben
bekanntlich
alles
können,
mussten
wir
irgend
-
wann
betrübt
eingestehen:
„Das
mit
dem
Hochdeutschen
über
fordert
uns…
wir
lernen
es
einfach
nicht.“,
weswegen
wir
unsere
sprachlichen
Anpassungsbemühungen
schweren
Her
zens
einstellten
und
nach
einer
anderweitigen
Lösung
san
nen,
welche
Sie
nachfolgend,
in
Form
eines
kleinen
Diggdschonäries
(wie
der
Brite
Neudeutsch
zu
sagen
pflegen
wür
de) genießen und anwenden können.
Sollten
wir
Sie
oder
Sie
uns
also
möglicherweise
einmal
nicht
ver
stehen,
auch
Gebärdensprache
(Hände
und
Füße)
nicht
zum
kommunikativen
Erfolgserlebnis
führen,
dann
scheuen
Sie
sich
nicht,
jene
elementare
Hilfestellung
zur
Hand
zu
nehmen
und
darin
nach
dem
sprachlichen
Ret
tungs
anker
Aus
schau zu halten.